Förderbeginn prüfen und einstellen

Förderbeginn prüfen und einstellen

Förderbeginn prüfen und einstellen

Wie macht sich ein verstellter Förderbeginn bemerkbar?

Ein verstellter Förderbeginn kann verschiedene Störungen verursachen:
z.B.

– verminderte Motorleistung,

– starke Rauchentwicklung,

– Startunwilligkeit,

– Teillastnageln in unteren Drehzahlbereich

 

Es sei angemerkt, dass sich der Förderbeginn an einem Dieselmotor nicht einfach so verstellt, da er über die Stellung der Einspritzpumpe zum Motor festgelegt ist.

Die Diagnose „Falscher Förderbeginn“ hat also i.d.R. keine Richtigkeit, wenn der Traktor plötzlich und unerwartet von jetzt auf gleich schlecht läuft.

Der Förderbeginn kann sich aber im Laufe der Zeit dadurch verstellen, dass sich mit den

Kilometern etwas abnutzt und der Förderbeginn dadurch vielleicht 1-2 Grad „nachgehen“ kann. Der Förderbeginn muss aber in jedem Fall nach dem Austausch der Einspritzpumpe eingestellt werden.

 

Methode aus dem Fachbuch

Dies kann man sich selbst aus einer unbenutzten Einspritzleitung selbst herstellen. Man sägt sie etwa 10 cm lang ab und biegt und feilt sie nach der Abbildung.

 Dann braucht man noch einen Hochbehälter mit Absperrhahn, denn die erste Methode funktioniert mit der Schwerkraft.

Einen Hochbehälter kann man sich aus einer leeren Infusionsflasche mit Schlauch und Quetschrad aus dem Krankenhaus oder ein einem alten

Kraftstofffiltergehäuse selbst bauen. Der Flaschenstopfen muss mit Belüftung für die Flasche sein! Eine Wäscheklammer tut es als Schlauchverschluss auch.  

Der Hochbehälter wird mit einer passenden Verschraubung an den Pumpenvorlauf von Filter aus kommend an die Einspritzpumpe angeschlossen.  

Den mit gefiltertem Kraftstoff gefüllten Hochbehälter kann man irgendwo oberhalb der Einspritzpumpe aufhängen. Die Schlauch quetsche, muss auf „zu“ stehen.

Dann schraubt man die erste Einspritzleitung und den Rohranschluss des ersten Zylinders ab, entfernt das Druckventil, schraubt den Rohranschluss wieder an und daran das selbstgebaute Tropfrohr. Unter dem Tropfrohr sollte eine Dose o.ä. als Auffangbehälter stehen.

Jetzt kann das Überprüfen beginnen. Man dreht den Motor fast zwei Umdrehungen durch, bis die Skala an der Kurbelwelle etwa auf 40 vor OT steht.

Dann öffnet man die Schlauch quetsche und es sollte Kraftstoff aus dem Rohr laufen. Dann dreht man den Motor langsam weiter, bis es gerade eben so aufhört zu tropfen. Für ca. 15 Sekunden darf kein weiterer Tropfen fallen.

Jetzt verdeckt der Pumpenstößel der Einspritzpumpe gerade so die Zulaufbohrung und der Druckhub würde beginnen.

Wenn man zu weit gedreht hat, darf man keinesfalls zurückdrehen, sondern muss der Zulauf aus dem Hochbehälter geschlossen und

der ganze Motor wieder zwei Kurbelwellenumdrehungen weitergedreht werden, und das Spiel beginnt von vorne.

Wenn es gerade so aufhört zu tropfen, dann verschließt der Pumpenkolben in der E-Pumpe die Zulaufbohrung im

Vorratsraum der EP und beginnt mit Druck zu fördern. Da der Kraftstoff inkompressibel ist, würde zur gleichen Zeit die Einspritzdüse öffnen und Kraftstoff in die Vorkammer einspritzen. Das ist der Förderbeginn, man muss jetzt nur noch die Stellung in Grad vor OT an der Riemenscheibe vorne ablesen

Blasmethode:

Aus eigener Erfahrung mache ich die FB-Einstellung mit der Blasmethode, ist wesentlich genauer als mit Tropfrohr usw.
Das Druckventil in der Pumpe ausbauen (sitzt oben unter dem Sechskant),

An die Zulaufleitung muss ein Schlauch montiert werden, in den man pusten kann.

Pumpe auf Vollast stellen. (Vollförderung)

Die Leitung zu der Düse in ein Gefäß mit Diesel halten: dann pusten, wenn Blasen kommen langsam in Drehrichtung

weiterdrehen bis es aufhört (die Blasen werden vorher weniger und kleiner), der Punkt wo keine Blase mehr kommt

ist der Förderbeginn und der muss mit der Markierung auf der Schwungscheibe übereinstimmen.

Das ganze macht man dann mit der anderen Pumpe.

Nebeneffekt:

wenn durchgehend Blasen kommen, ist die Pumpe auf jeden Fall defekt und sollte überholt werden.

Einstellung: 

Die Einstellung der Pumpen erfolgt unter den Pumpen.

Dort ist eine gekonterte Einstellschraube.

Kontermutter lösen

Schraube nach rechts drehen, wird das Einstellmaß größer

Schraube nach links drehen, wird das Einstellmaß kleiner

Kontermutter wieder festziehen und die Pumpe nochmal kontrl.

Solange, bis es passt.

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1 Kommentar

Guten Tag!
Ich habe drei Fragen zu der Beschreibung/ zum Verständnis:
1. im Text: „Kurbelwelle etwa auf 40 vor OT …“ Im Reparaturhandbuch:“ Hierfür 180 Grad über OT-Kompression wegdrehen“. Frage: Erfolgt die Grundeinstellung (und das Einspritzen) nicht unmittelbar vor dem Arbeitstakt, sondern kurz vor dem Ansaugen?
2. Woher weiß dass mit der Regelstange Volllast eingestellt ist?
3. Die Methoden oben sind auch beim AP22 richtig?
Ich würde mich sehr über konstruktives feedback freuen!

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